Weiblicher Busen – Schöne Busenform
Wohlgeformte Brüste sind der Inbegriff weiblicher Schönheit. Nicht nur in der Männerwelt sind die sogenannten „zwei besten Argumente“ einer Frau immer wieder beliebtes Thema. Kein Wunder, dass im Umkehrschluss die Frauen sich selbstkritisch ihre Köpfe zerbrechen: Wird mein Busen wohl vom anderen Geschlecht als schön und attraktiv wahrgenommen? Sind meine Brüste groß genug? Haben sie die perfekte Busenform?
Warum haben Frauen Brüste?
„Warum haben Frauen überhaupt Brüste, wenn sie doch gar kein Baby versorgen müssen? Diese Frage müssen wir uns als Erstes stellen, wenn wir das Phänomen Busen verstehen wollen“, so Dr. med. Kässmann, Facharzt für Ästhetische und Plastische Chirurgie aus Köln.
Die Evolutionsbiologen haben bereits etliche Gründe für die Existenz von Brüsten ausgearbeitet. Die entscheidende Ursache für das Wachstum des weiblichen Busens war vermutlich der aufrechte Gang. Vagina und Hinterteil verschwanden aus dem Blickfeld der Männerwelt und somit musste ein neues Attraktivitätsmerkmal für Weiblichkeit und Fruchtbarkeit die Partner stimulieren: die Brust.
Perfekte Brust: Symmetrie
Die Attraktivitätsforschung ist sich einig: Je symmetrischer ein Gesicht ist, als desto attraktiver wird es wahrgenommen (sofern es nicht absolut symmetrisch ist). Über das Gesicht hinaus deutet allein die Tatsache, dass Brüste paarig angelegt sind, auf einen evolutionären Vorteil symmetrisch ausgestatteter Frauen hin. Die kulturübergreifende Vorliebe für Symmetrien erklärt auch, warum Frauen sich eine Korrektur von Brustasymmetrien wünschen.
Die wenigsten aber wissen, dass nicht einmal 10 Prozent der Frauen das Glück haben mit symmetrischen Brüsten ausgestattet zu sein. Mehr als 90 Prozent haben zumindest leichte Ungleichmäßigkeiten in Position, Form oder Größe. Eine deutliche Asymmetrie der Brüste besteht bei etwa 10 Prozent aller Frauen. Asymmetrien sind also keineswegs Fehlproduktionen der Natur.
Schöne pralle Brust
Was sonst macht in unserer Gesellschaft einen schöne Busen aus?
Vielleicht denken Sie sich spontan: „Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters“. Die Antwort von Dr. med. Kässmann lautet eindeutig: „Jein.“
Neben persönlichem Geschmack sind in der Regel auch das Herkunftsland und die Kultur, in der jemand aufgewachsen ist, ausschlaggebend. Dr. med. Kässmann: „Welche Busenform in Deutschland und Europa heute als schön empfunden wird, wird nicht unbedingt in Afrika oder Asien als perfekte Brust beurteilt. Und ein perfekter Busen sah vor 30 Jahren sicher noch ganz anders aus als heute.“
In einem Punkt besteht jedoch kulturübergreifend Einigkeit: Feste und pralle Brüste sind schön. Zu dieser Erkenntnis gibt es zahllose Studien: Straffe Brüste vermitteln Jugendlichkeit und gute Gene. Außerdem sind sie auch ein Zeichen mütterlicher Qualitäten. Die Anthropologin Gillian Bentley vom University College in London erklärt die halbrunde Busenform damit, dass Babys beim Stillen ausreichend Luft zum Atmen brauchen. Bei einem flacheren Busen liegt die Nase des Säuglings viel näher an der Haut, sodass er im Extremfall ersticken könnte.
Großer vs. kleiner Busen
Zwar galt ein großer weiblicher Busen in den 1950er-Jahren ganz klar als DAS Schönheitsideal der Frau, jedoch änderte sich das im Laufe des Jahrhunderts wieder. In den 90er-Jahren war ein besonders schlanker Körper mit kleiner Oberweite erstrebenswert.
Seit Ende der 2010er-Jahre geht der Trend wieder hin zu Kurven. Immer mehr Models distanzieren sich von einem dünnen Auftritt. Vielmehr wird ein sportlicher und gesunder Look allgemein als ästhetisch wahrgenommen. Darum wünschen sich viele Frauen wieder zunehmend größere Brüste.
Eine andere Theorie unter Evolutionsforschern, weshalb ein großer weiblicher Busen als schön gilt, hängt wieder mit vermeintlichen mütterlichen Qualitäten zusammen. Ein großer Busen könnte Anzeichen dafür sein, dass die Frau ausreichend Muttermilch hat und den Nachwuchs gut ernähren kann.
Objekt der Begierde: Schöne Busen
Biologisch sind diese Theorien jedoch schlecht begründet. Über Qualität der Gene ihrer Trägerin sagt die Körbchengröße rein gar nichts aus. Und egal ob pralle oder flache, kleine oder große, hängende oder stehende Brüste – über die Milchmenge, die ein Baby aus ihnen saugen kann, verrät die Form der Brust nichts. Andere Forscher vertreten das gegenteilige Argument, nämlich, dass große Brüste dem Säugling das Atmen beim Trinken erschweren können.
Bentley ist der Überzeugung, dass die männlich dominierte Wissenschaft bei der Erforschung der weiblichen Geschlechtsmerkmale zu wenig kühlen Kopf bewahrt. Unser Wissen über die Funktion des weiblichen Busens weise große Lücken auf, da Männer von ihm als sexuellem Objekt besessen seien, so die Wissenschaftlerin im „New Scientist“. In Kulturen in denen es nicht üblich ist die Oberweite zu verhüllen, würden Wissenschaftler vermutlich zu anderen Ergebnissen kommen. Dort sei sie “keineswegs eine so große Quelle erotischer Fantasien.“
Schöner Busen: Jede Frau bestimmt selbst
Jede Frau ist anders und so ist es ihr Busen. Die eine Frau mag ihre Brüste und der anderen gefallen sie absolut nicht. Wege zu einem besseren Körpergefühl gibt es viele. Neben Sportübungen für straffere Brüste gibt es etliche Tricks, der eigenen Oberweite die gewünschte Optik zu verleihen. Oft hilft es aber auch, die eigene Denkweise infrage zu stellen: Würde ich mit neuen Brüsten ein glücklicheres Leben führen? Was macht mich tatsächlich glücklich?
Eine Brustvergrößerung, eine Brustverkleinerung oder beispielsweise eine Bruststraffung sollten wirklich wohlüberlegt und die letzte Option sein.